Irma Sachs im Magazin Packaging Austria
Worauf es bei gelungenem Packaging-Design ankommt.
Packaging Austria „We love Design“
Was macht gutes Verpackungsdesign aus? Was sind Aspekte, an die man nicht sofort denkt oder die vielleicht unterschätzt werden?
Gutes Verpackungsdesign wird nicht aus dem Hut gezaubert. Ein gutes Packaging Design, das die Einführungsphase übersteht und sich über einen langen Zeitraum zur Marke entwickelt, ist ein langwieriger Prozess, der gut und gerne schon mal ein Jahr oder mehr dauern kann. Viele Entwürfe werden mit dem Kunden abgestimmt – noch mehr werden verworfen. Eine kleine Auswahl schafft es in die Marktforschung. Danach nochmal eine Feintuning. Und letztendlich immer noch eine Unsicherheit, ob das neue Produkt vom Verbraucher angenommen wird. Bei Neuprodukten ist es wichtig, von Beginn an, eine mögliche Sortendifferenzierung, sowie eine Ausweiterung der Produkt-Range mit neuen Packungsgrößen im Blick zu haben.
Wie viel kreativer Spielraum wird vonseiten der Auftraggeber gelassen? Wie klar sind die Vorstellungen zu Beginn? Gibt es Bereiche, in denen es öfter als in anderen zu Missverständnissen oder Schwierigkeiten kommt?
Der kreative Spielraum ist in der Regel groß, natürlich im Rahmen der Kommunikationsziele. Es ist von Vorteil eine Bandbreite an Möglichkeiten zu zeigen. So ist die Entscheidung für ein Design besser begründet, fundierter und leichter. Zeigt man diese Bandbreite nicht, entsteht oft ein Gefühl einer Unsicherheit, nach dem Motto: Vielleicht gibt doch noch etwas, was besser gewesen wäre.
Gibt es derzeit Trends, die sich bei den Kundenwünschen ausmachen lassen? (Materialien, Verpackungsgrößen, Veredelungen, Funktionen...?)
Nein, nicht wirklich.
Muss gute Verpackung viel Veredelung haben und wie wirken sich neue technische Möglichkeiten (Veredelung, digitale Arbeitsschritte...) auf den Gestaltungsprozess aus?
Veredelung ist sinnvoll, wenn sie zum Design und zum Produkt passt. Veredelung als Selbstzweck, macht keinen Sinn. Viel Veredelung erwartet der Kunde in speziellen Produktbereichen z.B. Kosmetik, Weinetiketten. Diese Codes sind gelernt. Die technischen Möglichkeiten schreiten immer weiter fort. Der Kunde erwartet heute eine Präsentation 1:1, Trotz alledem: Einen Gestaltungsidee kann auch mit Papier und Bleistift entstehen. Allerdings: Die Entwürfe von Packungen sind viel Detailarbeit. Die Kombination von Schrift, Farbflächen, Foto und Illustrationen sind heute ohne Computer undenkbar.
Wie wichtig ist es an Verpackungsawards teilzunehmen bzw. sie zu gewinnen? Immerhin sind sie doch meistens mit Kosten und Zeitaufwand verbunden.
Wir nehmen an Verpackungsawards bisher nicht teil. Wenn der Kunde mit unseren Leistungen glücklich ist und das Design die Kommunikationsziele erfüllt, reicht uns das als positives Feedback.
*Quelle: Packaging Austria – Das Magazin für moderne Verpackung. Nr. 3/16 S.34
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